Irland will kein Geld von Apple - jetzt sollte Deutschland zugreifen
Der iPhone-Konzern soll 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen. Wenn Irland sich dagegen wehrt, braucht es eben Razzien in München und Frankfurt. (...)
Der Fall betrifft nicht nur Irland. Die EU-Kommission hat darauf hingewiesen, dass auch andere Länder jetzt Nachzahlungen fordern könnten. Treiben andere Staaten mehr bei Apple ein, würde das die Dubliner Einnahmen reduzieren. Das ist eine Einladung an die europäischen Länder, sich die jeweiligen nationalen Niederlassungen von Apple noch einmal genauer anzuschauen. Und sie gilt umso mehr, seit Dublin die Klage gegen die Brüsseler Entscheidung angekündigt hat. (...)
Wahrscheinlich haben die nationalen Apple-Firmen geheime Verträge mit den Niederlassungen in Irland geschlossen, um zu regeln, wie viel Geld beispielsweise von Deutschland nach Irland fließt. Konzerne nutzen solche Verträge, um Gewinne in Länder zu verschieben, in denen die Steuern niedrig sind - eben niedrig wie in Irland. Wie das genau funktioniert, ist nicht überprüfbar. Das Steuergeheimnis schützt Steuertrickser. (...)
Die EU-Entscheidung ein berechtigter Anlass, sich die deutsche Apple-Konstruktion noch einmal genau anzuschauen. Der Staat sollte sich dabei nicht auf die Angaben von Apple verlassen. Denn die nun von der EU enthüllten Steuertricks in Irland zeigen, dass der Konzern extrem dreist vorgeht. Und die Höhe der Entscheidung zeigt, wie viel auf dem Spiel steht. Darum müssten Steuerbeamte jetzt in den Geschäftsräumen der deutschen Apple-Gesellschaften überprüfen, wie diese Firma wirklich arbeitet. Die Beamten müssten E-Mails und geschäftliche Originaldokumente beschlagnahmen und in Ruhe auswerten. Nötig ist also eine Razzia. (...)
Das ist keine verrückte Forderung. Frankreich hat in einem anderen Fall genau das gemacht. Im Mai durchsuchten hundert Ermittler die Pariser Niederlassung von Google. Auch dieser US-Konzern nutzt Irland als Steueroase. Die Ermittlungen dauern an. (...)
Für Google wie für Apple gilt die Unschuldsvermutung - aber es ist vorbildlich, dass Frankreich die Sache juristisch klärt. Außerdem haben die Lux-Leaks-Enthüllungen gezeigt, wie windig die Geheimverträge sind, mit denen die Konzerne Profite in Steueroasen verschieben: Dank zweier Whistleblower, die gerade in Luxemburg vor Gericht stehen, kennt die Öffentlichkeit nun Hunderte solcher Verträge, wie sie auch Apple nutzt. Bei vielen drängt sich die Frage auf, ob sie wirklich legal sind oder die Steuergesetze nicht nur gebogen, sondern auch gebrochen haben. Auch hier gab es leider keine ausreichende juristische Aufklärung. (...)
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Statistik: Verfasst von Roland — 03. Sep. 2016, 23:18
Statistik: Verfasst von Maddin — 03. Sep. 2016, 12:53
Statistik: Verfasst von transe79 — 01. Sep. 2016, 08:24
Statistik: Verfasst von Roland — 31. Aug. 2016, 19:17
Statistik: Verfasst von SierraDave — 31. Aug. 2016, 15:46
Statistik: Verfasst von transe79 — 31. Aug. 2016, 15:07
Statistik: Verfasst von transe79 — 31. Aug. 2016, 08:44
Statistik: Verfasst von nick — 30. Aug. 2016, 23:56